Teilprojekt Biotopverbund Morgenbühl - Birkenkopf - Lohleite
Der großräumige Biotopverbund Morgenbühl - Birkenkopf - Lohleite hat eine Schlüsselstellung im Projektgebiet und bildet als T-förmiger Anker den Verknüpfungspunkt zwischen dem südlichen Schwerpunktgebiet Morgenbühl-Reppel, dem Schwerpunktgebiet Staffelberg im Norden und dem Schwerpunktgebiet Weinhügel im Südosten. Die Sicherung der Verbundachse Morgenbühl - Lohleite konnte der Markt Ebensfeld im Frühjahr durch Ankäufe im Rahmen der Flurneuordnung Sträublingshof umsetzen. Die insgesamt 8,8 Hektar setzen sich aus 15 Teilflurstücken zusammen. Der Landesbund für Vogelschutz besaß bereits Flächen sowohl angrenzend an den gLB Morgenbühl als auch am Birkenkopf. Durch Flächenzuerwerb des LBV konnte die direkte Verbindung zwischen den Gebiete hergestellt werden (6 Flurstücke, 3,42 ha). Ergänzt wird diese Verbundachse durch Ankäufe des Landkreises (2 Flurstücke, 1,62 ha) sowie durch Zuteilung von Ausgleichsflächen an den Landkreis über die Flurneuordnung Stublang (ca. 1,37 ha). Da das gesamte Verbundgebiet mit etwa 39 ha sogar noch größer als der Biotopverbund Spitzberg - Lerchenberg ist, wurde auch hier wieder ein zusammenfassendes Pflege- und Entwicklungskonzept erarbeitet. An dieses Verbundprojekt schließen zwei weitere, in der Projektlaufzeit (noch) nicht komplett realisierte Projekte an. Im Nordosten beginnt die Triebwegverbindung vom Birkenkopf in das Schwepunktgebiet Staffelberg. Auf einen Teilabschnitt hat die Stadt Bad Staffelstein als Erweiterung zu ihrem Altbestand 0,77 ha hinzu erworben. Die Triebwegverbindung war wegen einer fehlenden Wegebaumaßnahme der TG Stublang damals noch nicht durchgehend nutzbar. Eine weitere Biotopverbundroute wird zwischen den gLBs "Morgenbühl" und "Magerbiotop in der Kurzen Leite" im Westen angestrebt. Die Umsetzung dieses flächenintensiven Vorhabens war im Rahmen des BNN-Projekts nicht mehr möglich, aber immerhin konnte über den Bund Naturschutz ein "Trittsteinbiotop" von ca. 0,35 ha bereits gesichert werden.
2008 - Anlage von Lesesteinriegeln
Mit der Neuanlage von Lesesteinriegeln im Biotopverbund Spitzberg - Lerchenberg wurde eine Maßnahme des Entwicklungsplanes für das Gebiet umgesetzt - sehr erfolgreich! In Kooperation mit einem heimischen Steinbruchbetreiber aus Kaider wurden die Steinriegel plangemäß durch Hans Dusold und Albert Schmitt angelegt. Als Unterbau wurde ein Erdkern angelegt, der aus Erdbewegungen (Abschiebungen) von ehemals Ackerboden kam. Diese Abschiebungen wurden entweder aus Gründen des Ackerwildkrautschutzes oder als Ausbreitungsstrecke für den vom Aussterben bedrohten Deutschen Sandlaufkäfer angelegt. Bei einer kleinen Rundwanderung aus unserem Naturführer (Route -> hier) kann man sich alles vor Ort ansehen.Der Steinriegel trennt die Weidefläche von angrenzenden Ackerflächen und schafft gleichzeitig neuen Lebensraum z.B. für Reptilien.
2009 - Entfernen einer Schwarzkieferaufforstung am Morgenbühl
Von der großen Aufforstungswelle nach 1960 waren auch große Teile des Morgenbühl-Südhangs betroffen. Besonders problematisch war eine riegelartige Aufforstung von nicht heimischen Schwarzkiefern, die zuletzt fast den ganzen angrenzenden Südhang beschattete und damit stark ökologisch beeinträchtigte. Wegen der zu geringen Sonneneinstrahlungen kamen viele hochgradig gefährdete Tierarten in große Aussterbegefahr am Morgenbühl, z.B. die Rotflügelige Schnarrschrecke. Im Winter 2008/09 konnten die Arbeiten angegangen werden. Ein wichtiger Schritt bei der ökologischen Sanierung dieses außergewöhnlich wertvollen Trocken-Lebensraums. Der Morgenbühl ist Kernbiotop des sehr bedeutsamen Trockenbiotopverbunds zwischen Morgenbühl, Birkenkopf und Lohleite, der hier entwickelt wird. Dafür wurde eigens eine Entwicklungsplanung erstellt. Auch hierher führt eine wunderschöne Wanderung aus unserem Naturführer (Route -> hier). Im Juni 2009 sieht man das Ergebnis der erfolgreichen Freistellung auf dem Bild unten. An den braunen Stellen im Bildhintergrund erkennt man den früheren Standort der Schwarzkiefern. Am rechten Bildrand erkennt man noch einen Rest der Aufforstung am Hangfuß des Morgenbühls, die hoffentlich auch bald noch entfernt werden kann, da die lange Beschattung großer Teile des Südhangs am Tag vielen Tieren und Pflanzen nicht gut bekommt. Nach Abschluss der Arbeiten der Morgenbühl im Juni 2009. Am rechten Bildrand eine störende - weil den Hang beschattende - noch zu beseitigende Aufforstung. An den braunen Stellen im Bildhintergrund erkennt man, wo früher die Schwarzkiefern standenEntfernung einer riegelartigen Schwarzkiefern-Aufforstung am Morgenbühl. Links der durch die Beschattung stark beeinträchtigte Trockenhang. An dieser Stelle ganz wichtig: Die Kiefern möglichst bodennah absägen! Das erleichtert die Nachpflege und die weitere Entwicklung der Fläche.
Der Biotopverbund wird immer besser!
Trotz des harten Winters 2010/2011 konnten wir doch noch im wichtigen Biotopverbundprojekt Morgenbühl-Birkenkopf-Lohleite eine wichtige Etappe schaffen: Die Verbindung zwischen dem Morgenbühl-Südhang in die südlich Richtung Sträublingshof führende Lohleite ist nun offen. Längst verloren geglaubte Blickbeziehungen sind wieder da - etwa von der Lohleite bis zum Staffelberg.
2011 Hecken versetzen am Birkenkopf (Stublang) und zwischen Spitzberg und Lerchenberg
Die beiden Hecken am "Birkenkopf" bei Stublang und zwischen Spitzberg und Lerchenberg sind wichtige Maßnahmen aus den jeweiligen Biotopverbund-Planungen "Morgenbühl-Birkenkopf-Lohleite" und "Spitzberg-Lerchenberg". Sie sind entweder Barrieren für die Beweidung und werden an andere Stelle gesetzt, wo sie besser zur ökologischen Geltung kommen oder sie werden an den Flächenrand zur Abgrenzung von Schafweiden und Ackerflächen gebraucht. Bei beiden Hecken gilt aber, dass sie zunächst auf den Stock gesetzt werden müssen, d.h. knapp über dem Boden abgeschnitten.
2011 - Freistellung in der Lohleite
Eine der wichtigsten Maßnahmen im Biotopverbund Morgenbühl-Birkenkopf Lohleite ist die Freistellung einer Kiefernaufforstung in der sogenannten Lohleite bei Sträublingshof. Es handelt sich tatsächlich um eine der Schlüsselstellen im Biotopverbund. Auch hier konnten die Arbeiten aufgrund des bisher sehr harten Winters erst vor kurzem beginnen. Nach und nach zeigt sich in diesem Gebiet das wiedergewonnene ursprüngliche kulturhistorisch bekannte Landschaftsbild.
2011 - Heckenpflege am Birkenkopf
Südlich des Staffelberges erhebt sich über Loffeld und Stublang der markante Rücken des Morgenbühls. Eigentlich handelt es sich um einen regelrechten Biotopverbund zwischen dem Morgenbühl, dem Birkenkopf und der Lohleite. Eine der hier in der Biotopverbundplanung vorgesehenen Maßnahmen ist die Pflege der Weghecke am Birkenkopf. Sie grenzt direkt an den Triebweg.
Ansprechpartner
Manfred Rauh
Diplom-Biologe; Geschäftsführung LPV, fachlich zuständig für Maßnahmen nach der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie, zusätzlicher Ansprechpartner für alle Fachbereiche
09547 8733411
E-Mail:gf[at]lpvobermain[.]de